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G8

Die Stimmung beim Mittagessen ist ausgesprochen

fröhlich. Auf die Frage, wie das denn sei, den ganzen

Tag in der Schule, gesteht die elfjährige Carina: „Zu-

erst gefiel es mir noch nicht so gut. Aber jetzt macht

es großen Spaß.

Andere sitzen am Nachmittag allein

daheim. Ich bin hier mit meinen Freundinnen zusam-

men.“ Und Klassenkamerad Frederik meint, dass ihm

anfangs das Essen nicht so geschmeckt habe. „Aber in-

zwischen ist es eigentlich meistens gut.“

Die beiden Fünftklässler besuchen die neue Ganz-

tagsklasse am Münchner Asam-Gymnasium. Ähnlich

wie die Schüler empfinden es auch ihre Lehrer: Etwa

bisWeihnachten habe die Eingewöhnungsphase ge-

dauert. Die Kinder mussten schließlich eine doppelte

Umstellung bewältigen – von der Grundschule aufs

Gymnasium und von einer Halbtags- in eine Ganz-

tagsschule. Doch seitdem entwickelt sich der neue

Schulversuch bestens.

Mehr Unterricht

Die Schülerinnen und Schüler des G 8 haben länger

Unterricht als am neunjährigen Gymnasium. Ihr

Schultag endet montags bis donnerstags erst um 16.15

Uhr, nur am Freitag ist schon um 13.00 Uhr Unter-

richtsschluss. Die erhöhte Stundenzahl erlaubt es, in-

nerhalb eines Schuljahres mehr Stoff durchzunehmen

als im normalen

Gymnasium.Am

Ende der 10. Klasse

ist derVorsprung der G 8-Schüler auf ein ganzes Jahr

angewachsen, so dass sie direkt in die Jahrgangsstufe 12

wechseln. In der Kursphase der Kollegstufe findet der

Unterricht für G 8- und G 9-Schüler wieder gemein-

sam statt, auch die Abiturprüfungen sind dieselben.

Anderer Unterricht

Die G 8-Klassen haben nicht einfach nur einen länge-

ren Schultag, sondern eng verbunden damit ist auch

ein anderes pädagogisches Konzept. So werden Kern-

fächer überwiegend in Doppelstunden unterrichtet,

verschiedene Nebenfächer können zu einer Einheit

zusammengefasst oder auch abwechselnd blockweise

unterrichtet werden. Das gibt den Lehrern viel Spiel-

raum für eine offenere Gestaltung des Unterrichts.

Weiteres Markenzeichen des G 8: die Intensivie-

rungsstunden. Die Fünftklässler haben davon drei pro

Woche – in Deutsch, Mathematik und der Fremdspra-

che. „In den Intensivierungsstunden werden die

Schüler in zwei Gruppen geteilt, bei mir nach Buben

und Mädchen“, erzählt MathematiklehrerWolfgang

Sagmeister. „Ich nutze diese Zeit, um den Stoff zu ver-

tiefen. Gerade bei schwierigen Aufgaben kann ich in

Seit letztem Herbst erproben eine Reihe von bayerischen Schulen einen

neuen Weg: das achtjährige Gymnasium in Ganztags- oder Halbtagsform.

G8 – EIN ZWISCHENBERICHT

Im gemütlichen

Aufenthaltsraum

können die Kinder

während der Mit-

tagspause lesen

und spielen; sie

essen dort auch

gemeinsam. Da-

nach stehen ver-

schiedene Freizeit-

angebote zur

Wahl.

Arbeitsstunde

– 1 03

4

z

E

Der Stundenplan der Ganztagsklasse am Münchner Asam-Gymnasium: Phasen intensiven Ar-

beitens wechseln mit entspannteren Phasen, in denen geübt wird oder Freizeit angesagt ist.

In den Intensivierungsstunden (IS) am Freitagvormittag wird die Klasse aufgeteilt, am Montag-

nachmittag bilden Biologie, Erdkunde sowie Natur und Technik einen Unterrichtsblock, der vari-

abel gestaltet werden kann. In den Arbeitsstunden erledigen die Schüler ihre Hausaufgaben.

Montag

Dienstag

Mittwoch Donnerstag

Freitag

8:05–8:50

Deutsch

Englisch Mathematik Englisch

IS: M / E

8:50–9:35

IS: D / M

9:35–10:20

IS: E / D

10:45–11:30

Sport

Religion

Biologie

Deutsch

Englisch

11:30–12:15

Mathematik Erdkunde

Religion

Musik

Erdkunde

13:15–14:00

Spielen/Töpfern Engl. Lieder/Theater Chor/Tischtennis Zirkus/Basketball

E S S E N

14:00–14:45

Biologie

Natur und Technik

Musik

Sport

14:45–15:30

Erdkunde

Kunst

Deutsch Mathematik

15:30–16:15

Natur und Technik

M I T T A G E S S E N

P A U S E