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"Wegen der ge–

zielten Sonder–

aktionen der Kri–

minalpolizei in

allen größeren

Städten weicht

die Drogenszene

zunehmend aufs

Land aus. Ach–

ten Sie daher auf

den Freundes–

kreis und den

Freizeitaufent–

halt Ihres

Kindes."

4

Ein Brief an alle Eltem

Kind. Geben Sie ihm sinnvolle Aufgaben in–

nerhalb der Familie. Leiten Sie Ihr Kind an,

verantwortungsvoll in Ihrer kleinen Gemein–

schaft mitzuarbeiten, und erziehen Sie Ihr Kind

auch zum Verzicht. Nur so schützen Sie es vor

dem Verlassen der Familie und vor verhängnis–

vollen Freundschaften.

Natürlich können Sie Ihr Kind nicht vor allen

Gefahren des Lebens bewahren. Aber eine Fa–

milie, in der Probleme miteinander und nicht

gegeneinander ausgetragen werden, in der of–

fene Gespräche zu einem vertrauensvollen Kli–

ma führen, ist immer noch der beste Schutz vor·

dem Abstieg in die Drogenszene. Fragen Sie·

sich doch einmal, Hand aufs Herz, wann Sie

zuletzt mit Ihrem Kind über dessen Probleme

gesprochen haben. Sie sollten Ihrem Kind zei–

gen, daß es seine Probleme selbst lösen muß,

aber auch lösen kann, und ihnen nicht durch

Drogen oder Alkohol ausweichen darf.

Informieren Sie sich bitte über die Arten der

Drogen und deren Wirkungen. Überprüfen Sie

genau, wo und durch wen Ihr Kind

möglicher~

weise gefährdet sein könnte. Dies sind erste

und wichtige Schritte zu dessen Schutz. Stark

gefährdet sind Kinder immer dann, wenn Pro–

bleme mit Eltern und Freunden auftreten,

wenn sie Schwierigkeiten in der Schule oder

Berufsausbildung haben oder wenn sie gar ar–

beitslos sind.

Viele Eltern bemerken den Alkohol- und Dro–

genmißbrauch ihrer Kinder erst nach Monaten

oder gar Jahren. Dies soll kein Vorwurf sein.

Es ist schwierig, Alkohol- und Drogenmiß–

brauch rechtzeitig zu erkennen, weil es im An–

fangsstadium absolut sichere Merkmale nicht

gibt. Die Anzeichen können genausogut ande–

re Ursachen haben. Wenn jedoch bei Ihrem

Kind mehrere Erscheinungen, wie hier be–

schrieben, zusammen und gleichzeitig zu be–

merken sind, deutet dies auf Alkohol- oder

Drogenmißbrauch hin:

e

unbegründete Verstimmungszustände;

e

Verlust des Interesses an Dingen, die den

Jugendlichen bisher stark beschäftigt haben;

e

grundloses Einschließen im Zimmer;

e

bisher nicht aufgetretene Kontaktschwierig–

keiten mit Eltern, Mitschülern oder Arbeitska–

meraden;

e

auffälliges Nachlassen der schulischen Lei–

stungen und Schulschwänzen;

e

Vernachlässigung der äußeren Erscheinung

und der Körperhygiene;

e

Anschluß an andere auffällige

Jugendliche.

Alkohol

ist in seiner Gefährlichkeit eine oft un–

terschätzte Alltagsdroge. Für viele Suchtkran–

ke war Alkohol der Auslöser zu einer trauri–

gen, Selbstzerstörerischen und qualvollen

Suchtkarriere.

An

ihrem Ende stehen: Zerstö–

rung der inneren Organe, Arbeitsunfähigkeit,

früher Tod. Geben Sie darum Ihrem Kind kei–

nen Alkohol. Animieren Sie es auch später,

zum Beispiel bei Familienfeiern, nicht zum Al–

koholtrinken. Wenn es einmal Alkohol versu–

chen möchte, lassen Sie es einen Schluck pro–

bieren. In den meisten Fällen schmecken Kin–

dern alkoholische Getränke nicht. Erziehen Sie

Ihre heranwachsenden Kinder zu einem kon–

trollierten Umgang mit alkoholischen Ge–

tränken.

Hasebisebrauchen

ist zu Beginn schwer zu be–

merken. Auffallend sind aber fast immer eine

bis dahin nicht feststellbare Unrast und eine

ungewöhnliche Beredsamkeit. Haschisch-Kon–

sumenten sind anfangs gegen ihre Eltern auch

weniger aggressiv und ablehnend als vorher.

Sicher spielt dabei auch der steigende Geld–

bedarf eine Rolle. Das gute Verhältnis ändert

sich jedoch schnell, wenn spätestens nach sechs

Monaten die ersten Schwierigkeiten auftreten.

Der Haschraucher kann dann nämlich Rausch

und Wirklichkeit nicht mehr exakt trennen, die

Grenzen verschwimmen. Die persönlichen Be–

ziehungen zu Verwandten und Freunden wer–

den vernachlässigt. Auffallend ist, daß sich in

der Schule in den ersten Wochen des Hasch–

raueheus die Mitarbeit in den Fächern

Deutsch, Geschichte und Sozialkunde steigert,

während sich die Leistungen in Mathematik,

Physik und Chemie verschlechtern. Bei länge–

rem Gebrauch jedoch verweigern die betroffe–

nen Jugendlichen die Leistungen völlig, sie

schwänzen den Unterricht, Schulabbruch

droht.

Heroin

und

Kokain

sind im Augenblick die ge–

fährlichsten Rauschgifte auf dem illegalen Dro–

genmarkt Machen Sie bitte Ihren Kindern

ganz klar, daß hier das "Nur-einmal-Probie–

ren" nicht möglich ist. Dealer (Drogenhändler)

geben gerne den ersten Stoff kostenlos ab, weil

sie wissen, daß der Probierer so gut wie nie

mehr davon loskommt. Auch das Schnupfen

von Heroin oder Kokain führt immer in die

Suchtund Abhängigkeit. Diese Rauschgifte

werden durch skrupellose Dealer mit sehr un–

terschiedlichem Wirkstoffgehalt angeboten.

Keiner weiß daher, was er kauft.

Für Heroin und andere "harte Drogen" werden

neue Konsumenten inzwischen ganz gezielt ge–

sucht. Freundes- und Bekanntenkreis und die

Schule bieten beliebte Gelegenheiten, um neue

Kunden anzuwerben. Wegen der geziehen