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S

ie legen sich ins Zeug,

sie geben nicht auf, sie

wirken zusammen. Was

einer leistet, bringt alle

voran. Wer das Ruder aus der

Hand legt und sich treiben

läßt, belastet die anderen : Die

Männer im Boot sind ein Sinn–

bild. Denn im Leben geht' s

kaum anders zu.

Ob an der Werkbank oder

auf der Schulbank: Wir alle

legen uns ins Zeug, wir ar–

beiten und h;:rnen. Leben ver–

langt nun einmal Leistung. Ein

Leben ohne Leistung ist ein

Traum. Aber zweifellos kein

besonders schöner.

Wer leistet, gibt etwas her :

seine Zeit, seine Arbeitskraft,

ein Stück seines Lebens.

Er

dient damit anderen, verdient

sich aber gleichzeitig auch

selbst Anerkennung, Dank und

Lohn. Darum zahlt sich Lei–

stung doppelt aus: für den,

dem sie nützt, und für den,

der sie erbringt.

Dieses System von Leistung

und Gegenleistung ist der Mo–

tor des Lebens. Es schafft Fort–

schritt, Wohlstand und Sicher–

heit. Aber dieser Motor hebt

nicht nur den Lebensstan–

dard. Auch das Selbstgefühl

steigt mit der Leistung. Wer

ein Werk bewirkt, und sei es

noch so bescheiden, der ver–

wirklicht sich darin auch selbst,

zeigt, was er kann und wer er

ist. Ein Leben ohne Leistung

wäre Leerlauf - Wunsch–

traum nur für Toren.

Wenn das so ist, warum

steht das Leistungsprinzip den–

noch unter Beschuß? Weil zu

seinen Merkmalen Anstren–

gung und Einsatzbereitschaft

gehören. Wo Leistung zählt,

ist Pflicht im Spiel. Da ist zu–

nächst die Pflicht, die eigene

Trägheit zu bekämpfen, sich

selbst zu überwinden, auf An–

nehmlichkeiten zu verzichten .

Das ist unbequem.

Dazu kommt zweitens der

Zwang, Initiativen zu ergrei–

fen, Entschlußkraft für Ent–

scheidungen

aufzubringen,

wandlungsfähig und zugleich

beharrlich zu sein, sich im

Wettbewerb zu bewähren .

Leistungsfähig sein ist an–

strengend. Es bedeutet vor al–

lem, mit der Leistung ande–

rer Schritt zu halten, sie wenn

möglich noch zu überflügeln.

Kritiker vermissen hier die

Menschlichkeit. Das Leistungs–

prinzip ist, so sagen sie, in–

human und egoistisch. Es för–

dert das Konkurrenzdenken,

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