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Die Gesundheitsberichte des Landgerichtsarztes Dr. Schleis von Löwenfeld (1772-1852)
Einsichten und Perspektiven 3 | 17
des bayerischen Staatswesens durch Graf Maximilian
von Montgelas (1759-1838). Im Zuge der Neuordnung
des bayerischen Kurfürstentums 1803 mit Einrichtung
von 50 Landgerichtsbezirken wurde auch das Medizi-
nalwesen neu geregelt und in jedem Landgerichtsbezirk
ein beamteter Landgerichtsarzt mit der Überwachung
des Gesundheitswesens beauftragt.
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Die bisherigen
Stadtphysici wurden in der Regel in die neue Funktion
übernommen. Für Schleis v. Löwenfeld war damit eine
deutliche Gehaltsaufbesserung verbunden. Zu seinen
Aufgaben gehörten die Seuchenbekämpfung, die Kon-
trolle der Heilberufe und Überwachung der Apotheken,
der Spitäler, der Badeanstalten, der Gefängnisse, Schul-
und Waisenhäuser. Zusätzlich hatte er auch gerichtsme-
dizinische Gutachten zu verfassen und für die kostenlose
Behandlung der Armen sorgen.
18 Wolfgang Locher: Der Öffentliche Gesundheitsdienst in Bayern - von sei-
nen Anfängen 1808 bis zur Blütezeit der Sozialhygiene, in: Bayerisches
Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (Hg.):
Gesund Leben in Bayern 1808-2008. Der Öffentliche Gesundheitsdienst
in Bayern – Gestalt gebende Gesetze und Verordnungen aus Geschichte
und Gegenwart. Eine Festschrift, München 2008, S. 23-37, vgl. https://
repository.publisso.de/resource/frl:4215532-1/data [Stand: 22.09.2017].
In der zugrundeliegenden „General-Instruktion für die Land-
gerichtsärzte“ vom 28.10.1803
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wurden die Gerichtsärzte
aufgefordert, innerhalb von zwei Jahren eine medizinische
Topographie ihres Physikates vorzulegen. In einemTagebuch
sollten sie Wetterbeobachtungen aufzeichnen, außerdem
Geburts- und Sterbelisten führen und das Auftreten von
Krankheiten und Seuchen beobachten und beschreiben.
Schleis von Löwenfeld legte als erster im 1806 zum
Königreich erhobenen Bayern seine „Medizinische Topo-
graphie vom Landgerichtsbezirke Sulzbach in der obern
Pfalz“ (datiert: 4.2.1806) vor.
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Er tat dies als „Med. et
Phil. Doctor und königl. baierischer Landgerichtsarzt in
Sulzbach und Ehrenmitglied der gelehrten botanischen
Gesellschaft zu Regensburg“. Vor der Titelseite ist ein Por-
trät seines Vaters Bernhard mit Titeln und Geburts- und
Sterbedatum zu sehen.
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19 Churpfalzbaierisches Regierungs-Blatt, München 1804, S.196 ff., vgl.
http://bavarica.digitale-sammlungen.de/resolve/display/bsb10345147.html [Stand: 21.09.2017].
20 Christoph Raphael Schleis von Löwenfeld: Medicinische Topographie vom
Landgerichtsbezirke Sulzbach in der obern Pfalz, Sulzbach 1806, vgl. htt-
ps:/
/books.google.de/books?id=D61OAAAAcAAJ[Stand: 21.09.2017].
21 Ein Porträt von ihm selbst konnte bisher nicht gefunden werden.
Maximilian Graf von Montgelas
Abbildung: sz photo/Scherl
König Max I. Joseph von Bayern, Porträt aus dem Jahr 1806
Abbildung: sz photo