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50 Jahre Sozialwissenschaftliches Gymnasium
Einsichten und Perspektiven 2 | 15
50 Jahre Sozial-
wissenschaftliches Gymnasium
Von der Schule der Frauenbildung zum Flaggschiff für politische Bildung
von Harald Retsch, Ansgar Stich, Friedrich Wölfl 
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Chemie war in der Stundentafel der 9. und 10. Klasse des SWG zweistündig verankert. Ziel war – im Rahmen der besonderen „Bildungsbedürfnisse der Frau“ 
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und als Ergänzung zum Fach Hauswirtschaft – der Erwerb grundlegender Kenntnisse in der Nahrungsmittellehre. Alle Querverbindungen sollten genutzt wer­
den, so der Lehrplan, bei denen „das natürliche Interesse der Mädchen angesprochen ist.“ Leicht süffisant formulierte eine Weidener Chemielehrerin in einer
ersten Stellungnahme zu den Lehrplänen im Jahr 1966: Bei Schülerinnen bemerke sie „ein gewisses Interesse für Chemie, allerdings mehr für „Knalleffekte“
als für hauswirtschaftliche Themen“ 
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.
Foto: Archiv des Elly-Heuss-Gymnasiums Weiden
1 Die drei Autoren veröffentlichen anlässlich des Festakts zum 50-jährigen Jubiläum der Sozialwissenschaftlichen Gymnasien in Bayern am 18. September am Gym­
nasium Seligenthal in Landshut eine ausführlichere Schrift zum Thema. Dort findet sich eine umfassende Beschreibung der Entstehung und Entwicklung, der aktu­
ellen Situation und der Potenziale der Ausbildungsrichtung. Titel: „50 Jahre Sozialwissenschaftliches Gymnasium – zur stillen Karriere eines gymnasialen Zweigs“.
2 Vgl. dazu wie auch zu den folgenden Erläuterungen zum Konzept des Zweiges: Kunigunde Senninger: Vortrag vor dem Landesschulbeirat am 25. Mai 1965;
zit. nach Deutsche Tagespost v. 24.6.1965, S. 6.
3 Stellungnahme des Städtischen Gymnasiums Weiden zu den Lehrplänen für das Sozialwissenschaftliche Gymnasium vom 27.5.1966.
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