Die vergessenen Frauen von Aichach
Einsichten und Perspektiven 3 | 13
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18 Wachsmann (wie Anm. 7), S. 128.
19 100 Jahre – JVA Aichach (wie Anm. 6), S. 105–108.
zucht“ und nicht um Gewalttaten. 86 Prozent der Männer
und Frauen, die 1937 in Sicherheitsverwahrung saßen, wa-
ren wegen Diebstahl oder Betrug verurteilt worden, nur
7,7 Prozent waren Gewalt- oder Sexualverbrecher.
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Die
meisten Frauen hatten versucht, sich mit kleinen Eigen-
tumsdelikten über Wasser zu halten, und sammelten so ein
Vorstrafenregister an. Der Begriff des „Gewohnheitsver-
brechers“ war ein Begriff der Klassenjustiz, der zur Diszi-
plinierung der unteren sozialen Schichten diente.
Die Ausgrenzung dieser Frauen erfolgte in der
Nachkriegszeit sowohl in Hinsicht auf die Würdigung als
NS-Opfer als auch bei Entschädigungen durch das Bundes-
entschädigungsgesetz von 1956: Diese fanden – anders als
bei anderen Opfergruppen – nicht statt.
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Deliktart
Abhören feindlicher oder ausländischer Sender
Abtreibung, auch berufsmäßige
Anstiftung zur Beraubung von Kriegspaketen
Beiseiteschaffung von Lebensmitteln und
Lebensmittelkarten, z. B. Weizenmehl
Beiseiteschaffung von Mangelware, z. B. von
Spinnstoffresten
Betrug, u. a. Milchverwässerung
Diebstahl von Mangelware, z. B. Zuckerrüben
Kriegswirtschaftliche Verbrechen
Rundfunkverbrechen und Vorbereitung des
R.F. Verbrechens
Schleichhandel mit Fleischmarken
Schwarzschlachten undTauschgeschäfte mit
Schwarzgeschlachtetem und Geschlachtetem
Unbefugter Verkauf von Strümpfen
Unterschlagung einer Pelzjacke
Unterschlagung von Lebensmittelkarten
Unterstützung reichsfeindlicher Handlungen
Verbotener Umgang mit Kriegsgefangenen
Auszug aus der Deliktstruktur in der JVA Aichach 1943–1944:
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Anzahl Delikte
9
10
1
4
4
8
30
23
52
4
10
1
1
3
6
40
Prozent
1,27
1,41
0,14
0,56
0,56
1,13
4,23
3,24
7,32
0,56
1,41
0,14
0,14
0,42
0,85
5,63
Strafdauer/
Durchschnitt
2 Jahre
7 Jahre
6 Jahre
1,3 Jahre
5 Jahre
4 Jahre
3,6 Jahre
4 Jahre
5 Jahre
3,6 Jahre
4 Jahre
1,8 Jahre
1,9 Jahre
4 Jahre
5 Jahre
2 Jahre
