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16.3.5 Angebote an den Berufsschulen zur sonderpädagogischen Förde-
rung
Die Berufsschulen zur sonderpädagogischen Förderung bieten ein differenziertes schuli-
sches Angebot, bei dem die individuellen Lernvoraussetzungen eines jeden Jugendlichen
berücksichtigt werden. Es werden Berufsausbildungen angeboten, die sich an den Potentia-
len und Stärken der Jugendlichen orientieren und es den jungen Menschen ermöglichen,
eine Ausbildung erfolgreich zu beenden. Am Ende der Ausbildung steht in der Regel die Ge-
sellen- oder Fachwerkerprüfung vor der Innung oder der Handwerkskammer.
Berufsschulen zur sonderpädagogischen Förderung gibt es in den Förderschwerpunkten
Hören, Sehen, körperliche und motorische Entwicklung, emotionale und soziale Entwicklung,
Sprache sowie Lernen. Sie bieten den Schülerinnen und Schülern einen an den spezifischen
Förderbedürfnissen und den Ansprüchen des Ausbildungsberufes orientierten Unterricht auf
der Grundlage einer eingehenden individuellen Förderdiagnostik und Förderplanung. Unter
der verstärkten Beachtung personaler und sozialer Kompetenzen der Schülerinnen und
Schüler kooperieren sie mit der Arbeitsagentur, dem Jugendamt, Bildungsträgern sowie me-
dizinischen und therapeutischen Fachdiensten. Ziel ist eine individuelle Begleitung, Beratung
und Unterstützung auf dem Weg zu gesellschaftlicher und beruflicher Teilhabe. Hierzu wird
großer Wert gelegt auf:
• einen an den besonderen Förderbedürfnissen ausgerichteten Unterricht auf der
Grundlage der gültigen Lehrplanrichtlinien bzw. der Lehrpläne in der beruflichen Bil-
dung, gekennzeichnet durch:
• weitgehende Individualisierung und Differenzierung
• eine anschauliche und praxisnahe Vermittlung theoretischer Lerninhalte,
• den Einsatz geeigneter Hilfsmittel
• ausgeprägte Phasen des Übens und Wiederholens
• das Prinzip der durchgängigen Sprachförderung
• Förderunterricht, insbesondere in Problemfächern,
• Einzelförderung bei besonderen Lernschwierigkeiten und
• individuelle Hilfe bei persönlichen Problemen
• Vorbereitung auf die Teilnahme an Zwischen- und Abschlussprüfungen der Kammern
und der Ämter für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten
• individuelle Schwerpunktsetzung und Auswahl der zu vermittelnden Fach-, Selbst-,
Sozial- und Methodenkompetenzen
• Gestaltung einer individuellen Lernumgebung, die die Lern- und Förderbedürfnisse
jedes Schülers und jeder Schülerin berücksichtigt