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an außerschulischen Lernorten grundlegende Informationen in unterschiedlichen Berufsfel-

dern.

In der

Orientierungsphase (8. Jahrgangsstufe)

lernen die Schüler durch berufsfeldbezogene

Tätigkeiten berufsspezifische Fähigkeiten, Fertigkeiten und Verhaltensweisen kennen. Am

außerschulischen Lernort nehmen sie an

Berufsorientierungstagen

und – am Ende des

Schuljahres – in

drei Orientierungswochen

Einblick in die Arbeitswelt. Sie erleben ihre Mög-

lichkeiten und Grenzen; zugleich finden sie durch Selbst- und Fremdbeurteilung heraus, in

welchen Berufsfeldern ihre Neigungen und Eignungen liegen. Hierdurch wird die Auswahl

möglicher passgerechter Berufsfelder auf ein überschaubares Maß begrenzt.

In der

Individualisierungsphase (9. Jahrgangsstufe)

vertiefen die Schüler ihre bisherigen Er-

kenntnisse und Erfahrungen möglichst in

einem

ausgewählten Berufsfeld. An

Berufsprakti-

kumstagen

und während

drei Berufspraktikumswochen

gewinnen sie durch Unterstützung

ihrer Lehrkräfte, der Betreuer in den Betrieben, des Berufsberaters und weiterer Fachdienste

(z.B. eines Psychologen oder eines Arztes) zunehmend Sicherheit über die eigenen Berufs-

wahlmöglichkeiten. Ziel ist es, zu einer weitgehend eigenverantwortlichen und konkreten

Berufswahlentscheidung zu gelangen (S. 9ff.).

In allen drei Phasen ist eine angemessene

berufsfeldbezogene Förderdiagnostik

unerläss-

lich. (…) Die Diagnostik orientiert sich am individuellen Förderbedarf, am Lernprozess sowie

am Lernfortschritt des Schülers sowie an Lernergebnissen. (…) Die diagnostischen Informa-

tionen (…) stellen für Schüler, Lehrkräfte und Fachdienste eine grundlegende Voraussetzung

dar, um Entscheidungen treffen zu können, die eine erfolgreiche berufliche Integration er-

möglichen. Neben der Fremdbeurteilung kommt der Selbsteinschätzung der Schüler hohe

Bedeutung zu. Beobachtungen des Arbeitsprozesses, Bewertungen der Arbeitsergebnisse,

Persönlichkeits-, Fähigkeits- und Interessenprofile sollen die Schüler in die Lage versetzen,

ein hohes Maß an wirklichkeitsnaher Selbsteinschätzung zu gewinnen, um auf dieser Grund-

lage berufsbezogene Perspektiven zu entwickeln.“ (Lehrplan für den Lernbereich BLO 2004,

S. 14 ff.)

Darüber hinaus stehen seit dem Schuljahr 2011/12 nicht nur für Mittelschüler, sondern auch

für Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Förderschwerpunkt

Lernen an Förderschulen

Berufsorientierungsmaßnahmen (BOM)

(ehemals:

vBO)

zur

Verfügung. In engem Zusammenwirken des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht

und Kultus, der Regionaldirektion Bayern (RD) der Bundesagentur für Arbeit und externer

Partner der Wirtschaft wurden für Schülerinnen und Schüler an Sonderpädagogischen För-

derzentren (SFZ) bzw. an Förderzentren mit dem Förderschwerpunkt Lernen für das Schul-

jahr 2012/13 im Rahmen der vertieften Berufsorientierung vier förderschulspezifische Module

erarbeitet, die die sonstigen schulischen Maßnahmen zur Berufsorientierung als wählbares

Angebot ergänzen: