

259
Angesichts der verstärkten inklusiven Entwicklungen der letzten Jahre wird derzeit vom Ar-
beitskreis „Berufsorientierung inklusiv“ unter Leitung des Staatsinstituts für Schulqualität und
Bildungsforschung (ISB) München ein Berufsorientierungsordner für inklusiv beschulte Schü-
lerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf erarbeitet. Dieser widmet sich
unter anderem den persönlichen Fähigkeiten und Stärken der Schüler, Berufsbildern und
ihren Anforderungen, der Reflexion praktischer Erfahrungen und der Bewerbung. Darüber
hinaus soll er einen Serviceteil mit Kontakten und Informationen bieten. Welche beruflichen
Orientierungshilfen der allgemeinen Schulen und der Förderschulen für Schülerinnen und
Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf darüber hinaus bereits zur Verfügung ste-
hen, wird nun nachfolgend einzeln erläutert.
16.3.1.1 Berufsorientierung für Schülerinnen und Schüler aller
Schularten: „Berufsorientierung INDIVIDUELL“
Die Entwicklung einer realistischen und tragfähigen beruflichen Perspektive stellt für Schüle-
rinnen und Schüler aller Schularten mit eine der wesentlichen Herausforderungen gegen
Ende ihrer Schulzeit dar. Im Besonderen gilt dies
für Jugendliche und junge Erwachsene, die mit
nachhaltigen Erkrankungen oder umfassenden
Beeinträchtigungen (z. B. Diabetes, Epilepsie, De-
pression, Persönlichkeitsstörungen, Autismus, Kör-
per- und Sinnesbehinderungen, ausgeprägte kogni-
tive Beeinträchtigungen) leben müssen. Für diese
ist es oft nicht einfach, am Ende der Schulzeit ein
geeignetes Berufsfeld zu finden.
Berufsorientierung INDIVIDUELL – eine Maßnah-
me im Rahmen des Bund-Länder-Programms "Ini-
tiative Inklusion" – bietet hier die notwendige, ein-
zelfallbezogene Unterstützung. Sie wird in Koope-
ration der Bayerischen Staatsministerien für Bil-
dung und Kultus, Wissenschaft und Kunst (StMUK)
sowie für Arbeit und Sozialordnung, Familie und
Frauen (StMAS) und der Regionaldirektion Bayern
der Bundesagentur für Arbeit durchgeführt.