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14.3 Der Förderplan
Der Förderplan dokumentiert die systematische Auswahl der
Förderziele und
Fördermaßnahmen
sowie
die vorgesehenen Leistungserhebungen einschließlich
organisatorischer, methodischer und didaktischer Überlegungen.
Ziel des Förderplans bei Lernzieldifferenz ist die Festlegung individueller Lernziele für Schü-
lerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf, die voraussichtlich die Lern-
ziele der allgemeinen Schule nicht erreichen. Die Erstellung des individuellen Förderplans
erfolgt durch eine Lehrkraft der allgemeinen Schule mit Unterstützung einer Lehrkraft für
Sonderpädagogik (§ 39 Abs. 2 GrSO, §48 Abs. 2 MSO).
Der Förderplan ist mindestens jährlich fortzuschreiben und mit den Erziehungsberechtigten
zu erörtern (§ 39 Abs. 2 GrSO, §48 Abs. 2 MSO). Die Idealform der Gesprächsorganisation
stellt hier die
Förderplankonferenz
dar. Unter Einbeziehung von Lehrkräften für Sonderpä-
dagogik sowie weiterer externer Fachkräfte findet hier zusammen mit den Erziehungsberech-
tigten die Erörterung der individuellen Lern- bzw. Förderziele und Fördermaßnahmen unter
der Leitung der allgemeinen Schule statt. Der Aufbewahrungsort der Förderpläne ist die all-
gemeine Schule. Eine ausführliche Darstellung der rechtlichen Bestimmungen zum Förder-
plan findet sich darüber hinaus in Kap. B/IX./4.
Die nachfolgenden Ausführungen in diesem Unterkapitel sind dem MSD-Infobrief „Mobile
Sonderpädagogische Dienste. 16. Aspekte der Förderplanung.“, herausgegeben durch das
Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB) München im Auftrag des Bayeri-
schen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus 2009, entnommen. Dieser ist auf der
Homepage des ISB unter
http://www.isb.bayern.de/download/1055/msd-16-a.pdfonline ab-
rufbar.
14.3.1 Begründungen für die Erstellung eines Förderplans
„Der individuelle Förderplan ist ein wichtiges Instrument für zielorientiertes Arbeiten im Rah-
men der MSD-Arbeit. Er beschreibt die Fähigkeiten, Bedürfnisse und Möglichkeiten eines
Kindes auf dem Weg zu einer optimalen Lernentwicklung.
Als Grundlage für diagnosegeleitete Förderung ist er ein Kommunikationsmedium für alle am
Förderprozess Beteiligten und kann Entscheidungshilfen im Rahmen der Schullaufbahnbera-
tung geben. Die konkrete, schriftliche Ausformulierung erleichtert die Zusammenarbeit zwi-
schen der allgemeinen Schule und den Mobilen Sonderpädagogischen Diensten (MSD) be-
züglich des zu fördernden Schülers. Elternhaus und außerschulische Einrichtungen haben
dadurch die Möglichkeit, sich in die ganzheitliche Förderung einzubringen.