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Lehrkräfte für Sonderpädagogik, die zugleich Beratungslehrkräfte sind, können in diesem
Entwicklungsprozess eine Führungsrolle übernehmen und durch konzeptionelle Vorarbeiten
sowie als ständige Prozessbegleiter die Akzeptanz des Beratungskonzeptes stärken. Re-
gelmäßige Fortbildungen gewährleisten die kontinuierliche Aktualisierung und Weiterentwick-
lung der eigenen Kompetenzen sowie des Beratungskonzepts. Die öffentliche Darstellung
der Schule gewinnt durch die Verdeutlichung vorhandener Beratungsansätze an Profil. Ein
schulspezifisches Beratungskonzept bildet somit ein Qualitätsmerkmal, wenn es gelingt,
die vorhandenen Beratungsressourcen in der Schule zu analysieren,
ein eigenes schulspezifisches Beratungskonzept zu entwickeln,
alle Beteiligten in dieses Beratungskonzept einzubinden,
das Beratungskonzept in das eigene Schulprogramm zu integrieren,
objektiv und unabhängig von schuleigenen Interessen zu beraten,
die Beratungstätigkeit mit den umliegenden Schulen und außerschulischen Partnern
zu vernetzen
und durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit auf das Beratungsangebot aufmerksam zu
machen.
12.3.5 Beratung durch Mobile Sonderpädagogische Dienste (MSD)
Angesichts des erhöhten Beratungsbedarfs wurde mit der Änderung des BayEUG 2012 die
Beratungsaufgabe der Mobilen Sonderpädagogischen Dienste in Art. 21 ausgeweitet. Hier
heißt es:
2
Mobile Sonderpädagogische Dienste diagnostizieren und fördern die Schülerinnen und
Schüler
, sie beraten Lehrkräfte, Erziehungsberechtigte und Schülerinnen und Schüler,
koordinieren sonderpädagogische Förderung und führen Fortbildungen für Lehrkräf-
te durch
(Art. 21 Abs. 1 Satz 2 BayEUG).
Beratung richtet sich also nun nicht nur an Eltern und Schüler, sondern auch an Kollegen der
allgemeinen Schule, die in inklusiven Settings unterrichten sowie externe Partner. Das klas-
sische Beratungsgespräch wird ergänzt durch Formen der kollegialen Beratung sowie der
Fortbildung mit dem Ziel des sonderpädagogischen Kompetenztransfers. Die MSD-
Lehrkräfte verfügen über die spezifischen Kenntnisse zu den verschiedenen Behinderungs-
arten bzw. sonderpädagogischen Förderbedarfen aufgrund ihrer Ausbildung zu Lehrkräften
für Sonderpädagogik in einer oder mehreren Fachrichtungen und Erfahrungen in Unterricht,
Diagnostik und Förderplanung. Schwerpunkte der Fortbildungen sind dabei zum einen je
nach aktuellem Bedarf der Schule Informationen über Störungsbilder und Förderansätze in