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Es ist dringend geboten, für eine steigende Anzahl von Kindern und Jugendlichen mit diesem
Förderschwerpunkt ein breit gefächertes Förderangebot zur Verfügung zu stellen. Eine Viel-
falt passgenauer Förderangebote im Bereich der emotionalen und sozialen Entwicklung
muss weiterhin im Sinne von Prävention, Intervention und hinsichtlich der inklusiven Heraus-
forderungen gewährleistet sein. Grundlegend für die Ableitung konkreter Förder- und Unter-
stützungsmaßnahmen sind die fortlaufende Beschreibung des Verhaltens sowie der Lern-
und Lebensbedingungen und die Formulierung von Förderzielen. Individuelle Ressourcen,
Kompetenzen und Möglichkeiten des Kindes und seines sozialen Umfelds werden in beson-
derer Weise wahrgenommen und zum Ausgangspunkt sonderpädagogischer Förderarbeit
gemacht. Unterstützungsangebote für eine möglichst wohnortnahe und flexible sonderpäda-
gogische Förderung sollten die Einbeziehung von Jugendsozialarbeit an Schulen und die
Zusammenarbeit mit heilpädagogischen, sozialpädagogischen, psychologischen und medi-
zinisch-therapeutischen Hilfen vorsehen. Darüber hinaus sind verschiedene Förderkonzepte,
Beratungsgespräche, Elterntrainingsprogramme und weitere Unterstützungsmaßnahmen
anzubieten.
Gerade an Förderschulen ist die sonderpädagogische Förderung von Schülerinnen und
Schülern im Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung eine zentrale Aufgabe
pädagogischen Wirkens:
Die
Förderzentren mit dem Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung
halten
hierzu ein multiprofessionelles und komplexes Angebot für eine Schülerschaft mit sehr ho-
hem sozial-emotionalem Förderbedarf bereit und entwickeln darüber hinaus individuell an-
gepasste Angebotsformen für alle Schularten weiter.
Für die
Förderschulen aller weiteren Förderschwerpunkte
bedeutet dies, das Angebot eines
sonderpädagogisch-professionellen Systems von Unterricht und Erziehung, Diagnostik, Be-
ratung, Förderung, Fortbildung und Koordinierung der Maßnahmen bereit zu stellen.
Insbesondere die
Sonderpädagogischen Förderzentren
erlangen im Förderschwerpunkt
emotionale und soziale Entwicklung in ihrer Weiterentwicklung zu Kompetenzzentren und
ihrer Verzahnung mit der allgemeinen Schule eine besondere Bedeutung. Ihre Aufgabe ist
es, die bestehenden Strukturen fortlaufend zu reflektieren und zu optimieren, um dem stei-
genden Anteil von Schülern mit hohem emotional-sozialen Förderbedarf angemessen ge-
recht zu werden.
Letztlich stellt die Erziehung von Schülerinnen und Schülern mit sozial-emotionalem Förder-
bedarf jede Schule für sich vor eine große Herausforderung. Sie stellt jede einzelne Schule
vor die Aufgabe, sich der eigenen Kompetenzen in diesem Förderschwerpunkt bewusst zu
werden, diese in Kooperation mit der Schulberatung (Beratungslehrkräfte, Schulpsycholo-
gen, staatl. Schulberatungsstellen) und verschiedenen außerschulischen Fachdiensten (z.B.