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8. Inklusive Perspektiven der Förderschulen

Irrtum des einen, Erfolg des anderen –

beunruhige dich nicht über solche Einteilungen.

Nur die große Zusammenarbeit ist fruchtbar,

an der der eine durch den anderen teilhat.

Antoine de Saint-Exupéry, aus:

Citadelle (1948)

Zusammenfassung

Der Lernort Förderschule stellte zunächst eine Erfolgsgeschichte der Sonderpädagogik dar,

stand er doch ursprünglich für das Recht von Menschen mit Behinderungen auf Bildung. Die

Förderschule verkörpert seit Jahrzehnten einen spezifischen Förderort, der im Wandel des

gesellschaftlichen Zeitgeists von der separativen Unterrichtung behinderter und beeinträch-

tigter Kinder über die Integration hin zur Unterstützung der Inklusion bei gleichzeitiger Auf-

rechterhaltung der Förderschulen als alternativer Lernort verschiedene Standpunkte ein-

nahm. Spätestens seit Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention 2009 in der Bun-

desrepublik Deutschland ist nun der gemeinsame Unterricht von Schülerinnen und Schülern

mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf unter dem Schlagwort „Inklusion“ ein

zentrales bildungspolitisches Ziel. In diesem Zusammenhang erlangt die sonderpädagogi-

sche Fachlichkeit eine herausragende Bedeutung: Die

Förderzentren unterstützen als

Kompetenzzentren für Sonderpädagogik die allgemeinen Schulen

in der inklusiven Be-

schulung aller Schülerinnen und Schüler. Ihr besonderer Auftrag ist es, mit hoher Diagnose-

kompetenz und qualifizierten Förder- und/oder Unterrichtsangeboten dem sonderpädagogi-

schen Förderbedarf jedes einzelnen Kindes oder Jugendlichen in vielfältigen schulischen