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149

1.

Kooperationsklassen (Art. 30a Abs.7 Nr. 1 BayEUG)

In den langjährig bewährten Kooperationsklassen der Grund-, Mittelschulen sowie der Be-

rufsschulen werden Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Förderschwerpunkten in

Unterricht und Erziehung nachhaltig gefördert. Dies gilt im Grundsatz für alle Förderschwer-

punkte. Die bisherige Praxis zeigt jedoch, dass vor allem die Förderschwerpunkte Sprache,

Lernen sowie emotionale und soziale Entwicklung gut eingebunden werden können. Eine

spezifische pädagogische Ausrichtung von Kooperationsklassen für die Förderschwerpunkte

Hören und Sehen gilt es weiter zu entwickeln. Dabei erfolgt eine stundenweise

Unterstüt-

zung durch die Mobilen Sonderpädagogischen Dienste (MSD)

.

Merkmal der Kooperationsklasse ist der

durchgängig gemeinsame Unterricht

in allen Fä-

chern. Dies erfordert eine qualitative und quantitative Anpassung der Unterrichts- und För-

derangebote an die individuellen Bildungs- und Erziehungsbedarfe der Schülerinnen und

Schüler („Lernzieldifferenz“).

Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf lernen in diesem grup-

penbezogenen Fördermodell nicht nur von und mit Schülerinnen und Schülern ohne För-

derbedarf, sondern können auch zeitweise in auf ihren Förderbedarf abgestimmten Lern-

gruppen intensiv gefördert werden. Sie sind zudem mit ihren intellektuellen oder körperli-

chen Einschränkungen nicht allein in der Klasse; ein Austausch mit ähnlich oder gleich

Betroffenen ist möglich. Einer besonderen Gruppenbildung innerhalb der Kooperations-

klasse wird dadurch vorgebeugt, dass die Förderung in Kleingruppen durch den MSD

nicht den Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf vorbehalten

bleibt, sondern auch für diejenigen Kinder und Jugendlichen offensteht, die zeitweise in

manchen Lernbereichen Unterstützungsbedarf haben. In der Praxis hat es sich daher be-

währt, Förderangebote flexibel zu organisieren. So können individuelle, unterrichtsimma-

nente Förderangebote in offenen Unterrichtsphasen allen Schülerinnen und Schülern

zukommen. Bei Differenzierungsmaßnahmen können Kleingruppen immer wieder neu aus

Schülerinnen und Schülern mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf zusam-

mengestellt werden.

Abb. 1: Kooperationsklasse/MSD/Förderzentrum