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schen Reflexionen, zugespitzten Behauptungen und emotional aufgeladenen Provokationen
zu bestehen. Sonderpädagogik wird sich auch im Spannungsfeld von Exklusion, Separation,
Integration und Inklusion als eine kompetente Quelle für zukunftsorientierte Lösungen für
Kinder und Jugendliche mit Behinderung bzw. mit sonderpädagogischem Förderbedarf be-
haupten. Wenn jedoch Inklusion gelingen soll, erfordert dies einen längerfristig angelegten,
gemeinsamen Entwicklungsprozess. Denn: „Wer Inklusion will, sucht Wege, und wer sie ver-
hindern will, sucht Begründungen.“ (Hüppe, Beauftragter der Bundesregierung für die Belan-
ge behinderter Menschen 2013). Nur wenn wir es schaffen, alle an Schule Beteiligten mit auf
den Weg zu nehmen und sowohl mental als auch organisatorisch-konzeptionell in die Ver-
änderungen einzubinden, wird inklusive Schule immer mehr Realität. Die Sonderpädagogik
lädt alle Nachbarwissenschaften und damit alle Verantwortungsträger der verschiedensten
politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Institutionen und sonstige Partner zu ei-
nem innovativen „Wettstreit“ um mehr Partizipation, Teilhabe bzw. Inklusion für Kinder und
Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf bzw. Behinderung ein. Lassen Sie uns
für unsere Kinder gemeinsam die Schule der Zukunft gestalten. Lassen Sie uns alle „Ermög-
licher“ sein auf dem Weg hin zur inklusiven Schule!
München, im Juli 2015
Erich Weigl
Ministerialrat, Referat III.6
Fachreferent für Sonderpädagogik
im Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus,
Wissenschaft und Kunst