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10. Seien Sie ein Vorbild für Mitschüler, Eltern und andere Lehrkräfte!

• Betrachten Sie das Kind / den Jugendlichen mit sonderpädagogischem Förderbedarf

als selbstverständliches Mitglied der Klassengemeinschaft.

• Achten Sie die Einzigartigkeit des Kindes/Jugendlichen und begreifen Sie sie als ge-

lebter Ausdruck der Vielfalt menschlichen Seins.

• Versuchen Sie, das Kind durch den bewussten Einsatz von Sozialformen und Helfer-

systemen fest in die Klassengemeinschaft zu integrieren.

• Sprechen Sie soziale Probleme in der Klasse bzw. Schule bereits frühzeitig an und

ermutigen Sie die Schüler dazu, nach geeigneten Lösungen zu suchen.

11. Seien Sie geduldig und überfordern Sie sich nicht! Bedenken Sie immer:

• Ihr vorrangiges Ziel ist nicht, den sonderpädagogischen Förderbedarf des Kin-

des/Jugendlichen zu verringern oder gar zu beheben, sondern individuelle Gelin-

gensbedingungen für erfolgreiches schulisches Lernen unter den gegebenen Bedin-

gungen zu schaffen und so einen barrierefreien Zugang zum Lernen zu ermöglichen.

• Inklusion braucht Zeit: Versuchen Sie nach und nach, sich dem Ziel des barrierefrei-

en Lernens anzunähern und Ihren Unterricht zunehmend nach dieser Zielsetzung

auszurichten. Dies kann nicht innerhalb eines Schuljahres erfolgen. Geben Sie sich

Zeit.

• Inklusion kann nur in einem gemeinsamen Prozess unter Mitwirkung aller Beteiligten

gelingen. Sie sind nicht allein verantwortlich! Suchen Sie das Gespräch zu schuli-

schen und außerschulischen Partnern und handeln Sie als Teil eines eng vernetzten

Unterstützungssystems.

• Lassen Sie sich selbst beraten und nehmen Sie die Möglichkeit zur Supervision wahr.

Die staatlichen Schulberatungsstellen können Ihnen Supervisoren benennen.