Table of Contents Table of Contents
Previous Page  125 / 641 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 125 / 641 Next Page
Page Background

122

2.3 Sonderpädagogischer Förderbedarf als Herausforderung der allgemei-

nen Schulen – ein Resümee

Dieser kurze Aufriss der Förderschwerpunkte lässt erkennen, dass ein isoliertes Betrachten

einzelner Förderschwerpunkte der Komplexität der bei den einzelnen Personen vorliegenden

Problemfelder und ihrer sozialen Eingebundenheit nur schwerlich gerecht wird. Ausgehend

von der UN-BRK und fortentwickelt in der Novellierung des BayEUG zum 01.08.2011 gilt für

alle Förderschwerpunkte, dass Eltern bzw. Erziehungsberechtigte im Grundsatz ein Wahl-

recht in Anspruch nehmen können, um ihre Kinder auch in der allgemeinen Schule unterrich-

ten und erziehen zu lassen. Im Rahmen dieser Entwicklungen findet die Förderung von

Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf immer häufiger in Form

von inklusiven Fördermaßnahmen an Regelschulen in kooperativer Vernetzung mit der För-

derschule statt. Hier gilt es bei jedem einzelnen Kind oder Jugendlichen nach den individuel-

len personalen und familiären Gegebenheiten sowie den schulischen Angeboten und Bedin-

gungen vor Ort zwischen den Vor- und Nachteilen der verschiedenen Beschulungsmöglich-

keiten abzuwägen. Dabei können für verschiedene Kinder mit ähnlichen Ausgangslagen sehr

unterschiedliche Angebote vorteilhaft sein, wie die folgende Abbildung verdeutlicht:

Auch wenn aus pädagogischer Sicht im Einzelfall die Förderung und Unterrichtung des be-

treffenden Schülers in einem Förderzentrum fachlich geboten wäre, ist es dennoch die Pflicht

der allgemeinen Schule bei entsprechendem Wunsch der Erziehungsberechtigten, entweder

Inklusion

Förderschule

Negative

Emotio-

nenn

Positive

Emotionen

Kind A erlebt die Inklu-

sion negativ und schei-

tert an der allgemeinen

Schule.

Kind B fühlt sich am

Förderzentrum „ausge-

sondert“ und möchte an

eine Regelschule ge-

hen.

Kind C erlebt die Inklu-

sion als positiv und

kann sich an der Re-

gelschule gut entwi-

ckeln.

Kind D erlebt die be-

sondere Atmosphäre

des Förderzentrums als

positiv und kann von

den spezifischen Ange-

boten profitieren.