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Inhaltliche Gestaltung von Elternabenden zum Thema Autismus
„Unterricht über Autismus“ als Beitrag zur Sensibilisierung der Mitschüler
Weitervermittlung an Kooperationspartner im regionalen Netzwerk
Förderungsspezifische Gestaltung von Unterricht und Schulleben
Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen sind in ihren Fähigkeiten, Vorlieben und
der Ausprägung ihrer Behinderung sehr verschieden. Ein Verständnis der autistischen
Verhaltensmuster stellt eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen schulischen Lebens
und Lernens dar.
Heterogenes Fähigkeits- und Leistungsprofil
Schüler mit Autismus weisen oft ein sehr heterogenes Leistungsprofil auf: Herausragende
Leistungen und Fähigkeiten stehen mitunter großen Förderbedürfnissen in einzelnen Ent-
wicklungsbereichen und bei Alltagshandlungen gegenüber.
Einschränkungen in der Kommunikation und Interaktion, die Schwierigkeit, in komplexen
Situationen flexibel zu reagieren, Handlungen zu planen und auszuführen, haben zur Fol-
ge, dass es für junge Menschen mit Autismus schwer ist, sich in der Institution Schule mit
ihren komplexen sozialen und kognitiven Anforderungen zurechtzufinden. Schüler mit Au-
tismus-Spektrum-Störung eignen sich Lernstoff meist anders an als andere Schüler. Auf-
grund ihrer sozial-emotionalen Besonderheiten gelingt es ihnen oft nicht, die Möglichkeiten
ihres kognitiven Niveaus voll auszuschöpfen. Viele üblicherweise erfolgreiche Unterrichts-
und Erziehungsmethoden zeigen bei Schülern mit Autismus wenig Wirkung.
Schulische Gelingensfaktoren
Für eine gelingende Förderung junger Menschen mit Autismus durch mobile sonderpäda-
gogische Begleitung sind folgende Faktoren wichtig:
Sorgsame Auswahl der Schule
Fortbildung der Lehrkräfte der allgemeinen Schule im Hinblick auf den Um-
gang mit einem Kind bzw. Jugendlichen mit Autismus-Spektrum-Störung in
der eigenen Klasse
Enge Zusammenarbeit zwischen Lehrkräften, dem für die Schule zuständigen
Schulpsychologen, dem Mobilen Sonderpädagogischen Dienst und den Eltern
von Kindern mit Autismus
Vorbereitung der Schüler der Klasse auf den Mitschüler mit Autismus
Rücksichtnahme auf individuelles Lernverhalten: z.B. Lerntempo, Zwänge in
der Arbeitsweise, übergroßes Interesse für besondere Themen