Gemeinsames Gedenken Befreiung des Konzentrationslagers Dachau jährt sich zum 77. Mal

Aus der Vergangenheit Lehren für die Zukunft ziehen: Am 1. Mai fand eine Gedenkveranstaltung anlässlich des 77. Jahrestags der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau statt – ein wichtiger Appell wider das Vergessen.
Als Hauptredner der Gedenkveranstaltung in der KZ-Gedenkstätte Dachau, an der ca. 250 Gäste teilnahmen, hob Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo die Bedeutung dieser historischen Stätte für die Jugend hervor: „Wir gedenken der Opfer der NS-Diktatur und erinnern an ihr Leid. An diesem Ort stellen wir uns aber auch unserer historischen Verantwortung als Deutsche. Dies ist ein wichtiger Auftrag für unsere Bildungsarbeit. Die Bayerische Verfassung verpflichtet uns, junge Menschen im Geist der Demokratie und der Völkerversöhnung zu erziehen. Gerade auch für unsere Schülerinnen und Schüler sind Orte wie die Gedenkstätte Dachau deshalb unverzichtbar. Dieser historische Ort hier in Dachau muss deshalb gleichzeitig der Ausgangspunkt sein für sichtbares und konkretes Handeln in Gegenwart und Zukunft.“
Historiker Borys Zabarko und andere Überlebende als Ehrengäste
Unter den Gästen der Befreiungsfeier waren auch Überlebende des KZ Dachau sowie zahlreiche Angehörige ehemaliger Häftlinge. Während Abba Naor, Vizepräsident des CID und Überlebender des KZ Dachau, eine Rede beim Gedenken am ehemaligen Krematorium hielt, vermittelten Jean Lafaurie und Mario Condotto als Überlebende ihre Botschaften beim zentralen Gedenken am ehemaligen Appellplatz an die Zuhörerschaft. Der prominente Historiker Dr. Borys Zabarko, der als Kind dem ukrainischen Ghetto Scharhorod 1945 entkommen konnte und jüngst erfolgreich aus der bekriegten Ukraine nach Deutschland geflohen war, nahm als Präsident der ukrainischen Vereinigung jüdischer ehemaliger Häftlinge der Ghettos und nationalsozialistischer Konzentrationslager ebenfalls an der Veranstaltung teil und sprach zu den Anwesenden.
Über die Stiftung Bayerische Gedenkstätten
Die Stiftung Bayerische Gedenkstätten ist eine Stiftung des öffentlichen Rechts mit Sitz in München. Sie wurde durch den Freistaat Bayern zum 1. Januar 2003 errichtet. Die Stiftung ist Trägerin der KZ-Gedenkstätte Dachau und der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, die zu den Gedenkstätten in Deutschland von nationaler und internationaler Bedeutung gehören, sowie weiterer Gedenkstätten im Freistaat. Zweck der Stiftung ist es, die Gedenkstätten als Zeugen für die Verbrechen des Nationalsozialismus, als Orte der Erinnerung an die Leiden der Opfer und als Lernorte für künftige Generationen zu erhalten und zu gestalten, die darauf bezogene geschichtliche Forschung zu unterstützen und dazu beizutragen, dass das Wissen über das historische Geschehen im Bewusstsein der Menschen wachgehalten und weitergetragen wird.
Weitere Informationen
Stand: 2. Mai 2022 / Bild: KZ-Gedenkstätte Dachau