Unterkunft für junge Kriegsopfer Wanderausstellung in Indersdorf erinnert an Zeit nach 1945

Kultusminster Dr. Ludwig Spaenle, Schulleiter Anton Wagatha sowie Landtagsabgeordneter Bernhard Seidenath mit Schülern der Realschule Indersdorf, die bei der Ausstellungseröffnung aktiv waren
Kultusminster Dr. Ludwig Spaenle, Schulleiter Anton Wagatha sowie Landtagsabgeordneter Bernhard Seidenath mit Schülern der Realschule Indersdorf, die bei der Ausstellungseröffnung aktiv waren

Im Kloster Indersdorf fanden von 1945-1948 mehr als 600 Kinder und Jugendliche Unterkunft: KZ-Überlebende, ehemalige Zwangsarbeiter oder deren Kinder. Nun eröffnet eine internationale Wanderausstellung am authentischen Ort – mit bewegenden Einblicken.

Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle im Publikum der Ausstellungseröffnung
Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle im Publikum der Ausstellungseröffnung

„70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wird ab heute durch die Wanderausstellung ‚Zurück ins Leben/Life after Survival‘ im Kloster Indersdorf an die Kinder und Jugendlichen erinnert, die als Überlebende der Nazi-Verfolgung in den Nachkriegsjahren in diesem Gebäude eine vorübergehende Heimat fanden. Nach den schrecklichen Erlebnissen während des Krieges taten zahlreiche traumatisierte junge Menschen hier ihre ersten Schritte zurück ins Leben“, sagte Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle bei der Ausstellungseröffnung im Kloster Markt Indersdorf, das heute die Erzbischöfliche Realschule Vinzenz von Paul beherbergt.

Von Juli 1945 bis Juli 1946 war im Kloster Indersdorf das erste internationale Kinderzentrum der amerikanischen Besatzungszone untergebracht. Mehr als 600 Kinder und Jugendliche fanden dort eine zeitweilige Unterkunft: Überlebende verschiedener Konzentrationslager, junge ehemalige Zwangsarbeiter, Kinder von Zwangsarbeiterinnen. Nach dem Umzug der Einrichtung nach Prien am Chiemsee beherbergte das Kloster zwischen August 1946 und September 1948 ein Zentrum für jüdische Flüchtlingskinder aus Zentral- und Osteuropa, die den Holocaust überlebt hatten.

Kloster Indersdorf, gesehen von der Glonnbrücke bei Markt Indersdorf
Kloster Indersdorf, gesehen von der Glonnbrücke bei Markt Indersdorf

„Ich bin bewegt und dankbar, dass einige derjenigen, die als Kinder nach dem Krieg in schwieriger Zeit im Kloster Indersdorf wohnten und hier ihr Leben in Freiheit begannen, zur heutigen Ausstellungseröffnung angereist sind und sich bereit erklärt haben, aus ihrem Leben und von ihren schmerzhaften Erfahrungen zu erzählen. Diese Gespräche sind für die nachfolgenden Generationen von größter Bedeutung: Sie erinnern uns mit besonderer Intensität an unsere Verpflichtung, alles zu tun für ein ,Nie wieder!‘, für eine Gesellschaft ohne Intoleranz, Extremismus und Antisemitismus“,  unterstrich Minister Spaenle.

Die Wanderausstellung „Zurück ins Leben/Life after Survival“ ist bis zum 10. Mai im Kloster Indersdorf zu sehen.

Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von 8.00 Uhr bis 17.00 Uhr, Freitag von 8.00 Uhr bis 15.00 Uhr. Eintritt frei.

Ab Oktober wird die Ausstellung für etwa ein halbes Jahr in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg gezeigt werden.

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