Bundesländer-Vergleich: Bayern belegt alle Spitzenplätze

In den untersuchten Bereichen Deutsch (Lesen, Zuhören, Orthografie) und Englisch (Lesen, Hören) liegt Bayern signifikant über dem deutschen Mittelwert und belegt im innerdeutschen Vergleich jeweils den Spitzenplatz.
In den untersuchten Bereichen Deutsch (Lesen, Zuhören, Orthografie) und Englisch (Lesen, Hören) liegt Bayern signifikant über dem deutschen Mittelwert und belegt im innerdeutschen Vergleich jeweils den Spitzenplatz.

Mit dem Ländervergleich wurde erstmals festgestellt, inwieweit die einzelnen deutschen Länder die von der KMK gesetzten Bildungsstandards im Fach Deutsch (Lesekompetenz, Kompetenz im Zuhören, orthografische Kompetenz) und in der ersten Fremdsprache Englisch (Leseverstehen, Hörverstehen) bzw. Französisch (nicht in Bayern) erreichen. Außerdem liefert die Studie Erkenntnisse, inwieweit soziale Herkunft, Geschlecht oder Migrationshintergrund das Leistungsniveau beeinflussen.

Getestet wurden Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 aller Schularten der Sekundarstufe I.

Mit der Durchführung des Ländervergleichs ist das von den Ländern eingerichtete Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) beauftragt worden. Der vom IQB durchgeführte Ländervergleich löst die bisherigen Ländervergleiche im Rahmen der internationalen Schulleistungsstudie PISA (PISA-E) ab.

Die wichtigsten Befunde für Bayern

In den untersuchten Bereichen Deutsch (Lesen, Zuhören, Orthografie) und Englisch (Lesen, Hören) liegt Bayern signifikant über dem deutschen Mittelwert und belegt im innerdeutschen Vergleich jeweils den Spitzenplatz.

a) Kompetenzen im Fach Deutsch
Lesekompetenz:1. PlatzBayern: 509 Punkte
2. PlatzSachsen: 508 Punkte
3. PlatzBaden-Württemberg: 504 Punkte
(Deutscher Mittelwert: 496 Punkte)
Kompetenz im Zuhören:1. PlatzBayern: 517 Punkte
2. PlatzBaden-Württemberg: 510 Punkte
3. PlatzRheinland-Pfalz: 502 Punkte
(Deutscher Mittelwert: 500 Punkte)
Orthografische Kompetenz:1. PlatzBayern: 524 Punkte
2. PlatzBaden-Württemberg: 512 Punkte
3. PlatzSaarland: 507 Punkte
(Deutscher Mittelwert: 500 Punkte)

Abb. 1: Mittelwerte der Lesekompetenz (Deutsch) der Neuntklässlerinnen und Neuntklässler in den Ländern

LandMittelwert
Bayern509
Sachsen508
Baden-Württemberg504
Thüringen497
Rheinland-Pfalz497
Deutschland496
Sachsen-Anhalt496
Mecklenburg-Vorpommern493
Saarland492
Hessen492
Nordrhein-Westfalen490
Niedersachsen490
Schleswig-Holstein488
Brandenburg485
Hamburg484
Berlin480
Bremen469

Abb. 2: Mittelwerte für die Kompetenz im Zuhören (Deutsch) der Neuntklässlerinnen und Neuntklässler in den Ländern

LandMittelwert
Bayern517
Baden-Württemberg510
Rheinland-Pfalz502
Niedersachsen501
Deutschland500
Nordrhein-Westfalen497
Sachsen492
Sachsen-Anhalt492
Mecklenburg-Vorpommern490
Hessen490
Schleswig-Holstein488
Thüringen488
Saarland487
Hamburg484
Brandenburg479
Berlin468
Bremen462

Abb. 3: Mittelwerte für die orthografische Kompetenz (Deutsch) der Neuntklässlerinnen und Neuntklässler in den Ländern

LandMittelwert
Bayern524
Baden-Württemberg512
Saarland507
Hessen506
Rheinland-Pfalz505
Deutschland500
Sachsen492
Thüringen492
Mecklenburg-Vorpommern490
Nordrhein-Westfalen490
Sachsen-Anhalt489
Niedersachsen488
Schleswig-Holstein487
Berlin479
Hamburg474
Brandenburg473
Bremen461

  • In allen drei Kompetenzbereichen liegt Bayern signifikant über dem deutschen Mittelwert.
  • Die Leistungsstreuung ist relativ gering.
  • Der Abstand zum leistungsschwächsten Land Bremen beträgt bis zu 63 Punkte; dies entspricht dem Leistungszuwachs von ungefähr 1,5 Schuljahren.
  • In den untersuchten Kompetenzbereichen erzielen die bayerischen Gymnasiastinnen und Gymnasiasten sehr gute Leistungen, in Orthografie sogar deutschlandweit mit die besten.

b) Kompetenzen in der ersten Fremdsprache Englisch
Leseverstehen:1. PlatzBayern: 521 Punkte
 2. PlatzBaden-Württemberg: 507 Punkte
 3. PlatzRheinland-Pfalz: 502 Punkte
 (Deutscher Mittelwert: 500 Punkte)
Hörverstehen:1. PlatzBayern: 521 Punkte
2. PlatzBaden-Württemberg: 511 Punkte
3. PlatzHamburg: 506 Punkte
(Deutscher Mittelwert: 500 Punkte)

Abb. 4: Mittelwerte für das Leseverstehen (Englisch) der Neuntklässlerinnen und Neuntklässler in den Ländern

LandMittelwert
Bayern521
Baden-Württemberg507
Rheinland-Pfalz502
Hessen501
Deutschland500
Nordrhein-Westfalen499
Schleswig-Holstein492
Hamburg490
Sachsen489
Berlin487
Thüringen486
Sachsen-Anhalt486
Niedersachsen484
Saarland483
Mecklenburg-Vorpommern481
Brandenburg468
Bremen467

Abb. 5: Mittelwerte für das Hörverstehen (Englisch) der Neuntklässlerinnen und Neuntklässler in den Ländern

LandMittelwert
Bayern521
Baden-Württemberg511
Hamburg506
Hessen504
Deutschland500
Nordrhein-Westfalen500
Schleswig-Holstein499
Rheinland-Pfalz499
Berlin488
Niedersachsen486
Bremen480
Saarland473
Thüringen470
Sachsen466
Mecklenburg-Vorpommern463
Sachsen-Anhalt461
Brandenburg449

  • In beiden Kompetenzbereichen liegt Bayern signifikant über dem deutschen Mittelwert; beim Leseverstehen ist Bayern sogar das einzige Land, das den deutschen Mittelwert signifikant übertrifft.
  • Die bayerischen Schülerinnen und Schüler haben im Leseverstehen einen Leistungsvorsprung von fast 1,5 Schuljahren gegenüber den Schülerinnen und Schülern in Bremen und einen Vorsprung im Hörverstehen von nahezu zwei Schuljahren gegenüber den Schülerinnen und Schülern in Brandenburg.
  • Die Gruppe der bayerischen Spitzenschüler verzeichnet zugleich deutschlandweit mit Abstand die besten Ergebnisse.
  • Die bayerischen Gymnasiastinnen und Gymnasiasten erzielen im Fach Englisch die besten Leistungen von allen Ländern (Lesen: Bayern 606 Punkte, Deutschland 582; Hören: Bayern 614 Punkte, Deutschland 584 Punkte).

c) Erreichen der Bildungsstandards

  • Der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die die Mindeststandards in der Jahrgangsstufe 9 nicht erreichen (diese Schüler verfügen nicht über grundlegenden Kompetenzen), ist in Bayern in allen getesteten Kompetenzbereichen sehr niedrig.
  • Spitzenleistungen im Sinne von Maximalstandards werden primär am Gymnasium, aber auch an nichtgymnasialen Bildungsgängen erreicht.
  • Erhebliche Schüleranteile erfüllen oder übertreffen bereits in der Jahrgangsstufe 9 (!) die Erwartungen der KMK-Regelstandards für den Mittleren Schulabschluss (Jahrgangsstufe 10).

d) Geschlechterdifferenzen

  • In allen getesteten Teilkompetenzen zeigen sich Leistungsvorteile der Mädchen gegenüber den Jungen.
  • Am größten ist der Leistungsvorsprung der Mädchen im Bereich der Orthographie (Bayern: 53 Punkte Unterschied).

e) Soziale Disparitäten im Spracherwerb

  • Wie in allen deutschen Ländern gibt es auch in Bayern in allen Testbereichen einen deutlichen Zusammenhang zwischen der sozialen Herkunft und dem Kompetenzerwerb.
  • Die Bildungsbeteiligung (relative Chance eines Gymnasialbesuchs) ist vor allem in Bayern und Baden-Württemberg stark von der sozialen Herkunft abhängig: Ein Facharbeiterkind hat bei gleicher Lesekompetenz eine 6,5-mal geringere Chance auf einen Gymnasialbesuch als ein Akademikerkind (Deutschland: 4,5). Hierbei ist nicht berücksichtigt, dass Schülerinnen und Schüler aus der Mittelschule und der Realschule über FOS/BOS und berufliche Bildungsgänge in hohem Maße ebenfalls Hochschul­zugangs­berechtigungen erreichen und damit die sozialen Disparitäten wesentlich verringern. Insgesamt sind die Hochschulzugangsberechtigungen über nicht-gymnasiale Bildungsgänge bei 42% angelangt.

f) Migrationsbedingte Disparitäten bei sprachlichen Kompetenzen

  • Bundesweit erzielen Jugendliche mit Migrationshintergrund schlechtere Ergebnisse als Jugendliche ohne Migrationshintergrund. In Bayern, Hamburg und Berlin ist dieser Leistungsunterschied am größten.
  • Was die Kompetenzen bayerischer Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund betrifft, so erzielen sie in allen Testbereichen im Vergleich der Länder überdurchschnittliche Ergebnisse (z. B. Deutsch Zuhören: BW 458 Pkt., BY 454 Pkt., D 442 Pkt.; Englisch Leseverstehen: BW 478 Pkt., BY 475 Pkt., D 470 Pkt.).
  • Jugendliche der zweiten Generation schneiden in ganz Deutschland i. d. R. besser ab als Jugendliche der ersten Generation (zugewanderte Familien). Türkischstämmige Jugendlichen erzielen schlechtere Ergebnisse als andere Zuwanderungsgruppen (z. B. aus Osteuropa).

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