Geigenbauschule Mittenwald: Erweiterungsbau eingeweiht

„In Mittenwald schlägt das Herz des Geigenbaus!“, sagte Kultusminister Ludwig Spaenle anlässlich der Einweihung des Erweiterungsbaus der Geigenbauschule Mittenwald. Mit rund fünf Millionen Euro an Investitionen wird das mit seiner über 150-jährigen Tradition weltbekannte Zentrum für den Musikinstrumentenbau weiter gestärkt.

Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle hat gemeinsam mit Landrat Harald Kühn und weiteren Repräsentanten aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen den Erweiterungsbau der Geigenbauschule Mittenwald in Betrieb genommen. Zu der im Jahre 1858 gegründeten Geigenbauschule Mittenwald gehören heute die Staatliche Berufsschule Mittenwald und die Staatliche Berufsfachschule für Musikinstrumentenbau. Derzeit besuchen rund 120 Schülerinnen und Schüler die Geigenbauschule Mittenwald. Der Landkreis und der Freistaat Bayern investieren in den Erweiterungsbau und die Sanierung des Altbestands insgesamt rund fünf Millionen Euro.
„Viele Absolventen der Geigenbauschule Mittenwald gehören zu den weltweit bekannten Instrumentenbauern. Instrumente von dieser Qualität zu bauen – das erfordert Liebe zum Detail, ein Höchstmaß an Virtuosität und eine hochqualifizierte Ausbildung, wie sie seit über 150 Jahren an dieser Schule geleistet wird“, so der Kultusminister in seiner Ansprache.
Erweiterungsbau schafft Ausbildungsbedingungen auf der Höhe der Zeit

Nach der Fertigstellung des Erweiterungsbaus hat sich die Fläche der Lehrräume auf 3.100 m² nahezu verdoppelt. Herzstück des neuen Gebäudes aber ist der so genannte „schalltote Raum“. In diesem resonanzarmen Raum können die Schülerinnen und Schüler ihre Instrumente künftig ohne störende Neben- und Hintergrundgeräusche auf ihre Qualität hin überprüfen. „Die Schüler und die Absolventen dieses in Europa herausragenden Kompetenzzentrums finden nun verbesserte Ausbildungsbedingungen auf der Höhe der Zeit vor, um ihr traditionsreiches und ehrwürdiges Handwerk in die Zukunft zu tragen“, so Minister Dr. Spaenle weiter.

Als Symbol für die Wandlungsfähigkeit der Schule entsprechend der sich verändernden Anforderungen in der international arbeitsteiligen Gesellschaft hob der Minister die seit 2009 in Mittenwald zentralisierte Ausbildung der Musikfachhändler aus ganz Deutschland hervor.
Kultusminister Spaenle wies in seiner Ansprache auch auf die fast 350-jährige Tradition des Kunsthandwerks der Geigenbauer in dem heutigen Grenzort zu Österreich hin: „Der Geigenbau ist seit Jahrhunderten zentraler Bestandteil der Mittenwalder Kultur und Lebensart und selbst im Zeitalter der globalen Massenproduktion ist er hier quicklebendig – in Mittenwald schlägt das Herz des Geigenbaus!“
Nicht nur Geigenbauer: In Mittenwald werden fünf Ausbildungen angeboten

Kultusminister Dr. Spaenle hat sich seit seinem Amtsantritt 2008 für die Stärkung der Berufsfachschule für Musikinstrumentenbau im Landkreis Garmisch-Partenkirchen eingesetzt. So hatte er ab dem Schuljahr 2009/2010 den Metallblasinstrumentenbau als weitere Fachrichtung an der Berufsfachschule genehmigt. Seit 2009/2010 werden auch die angehenden Musikfachhändler aus der gesamten Bundesrepublik Deutschland an der Berufsschule in Mittenwald unterrichtet.
Insgesamt werden in Mittenwald Schülerinnen und Schüler in folgenden Ausbildungsberufen unterrichtet: Geigenbauer, Metallblasinstrumentenmacher, Zupfinstrumentenmacher, Holzblasinstrumentenmacher und Musikfachhändler.

Geigenbauschule Mittenwald: Eröffnung des Erweiterungsbaus am 20. Dezember 2012
Stand: 20. Dezember 2012 / Fotos StMUK; Landratsamt Garmisch-Partenkirchen (2)