HoriZONTec: Modellversuch leistet wichtigen Beitrag zur Entwicklung des Gymnasiums

Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich mit zukunftsrelevanten Aufgabenstellungen wie „NutriVISION – Zukunft der Lebensmittel“ oder „Energetische 8samkeit“. Kultusstaatssekretär Bernd Sibler gab das Startsignal für die Praxisphase im Modellversuch HoriZONTec.

Sechs bayerische Gymnasien beschäftigen sich im Rahmen des Modellversuchs HoriZONTec ab diesem Schuljahr mit drängenden Fragen des 21. Jahrhunderts. „Probleme von globaler Bedeutung anzugehen ist eine ebenso fordernde wie lohnenswerte Aufgabe, die komplexe Herangehensweisen und vielfältige Kompetenzen verlangt. Die beteiligten Schüler und Lehrkräfte tragen mit ihrem Blick in die Zukunft dazu bei, den naturwissenschaftlichen Unterricht am Gymnasium weiterzuentwickeln“, betonte Kultusstaatssekretär Bernd Sibler bei der Auftaktveranstaltung des Modellversuchs HoriZONTec im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus.
Die Zukunftsorientierung ist das Markenzeichen des neuen Modellversuchs der Stiftung Bildungspakt Bayern in Kooperation mit dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus. Im Rahmen des Projekts entwickeln die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren Lehrkräften Unterrichtsmodule für die gymnasiale Mittelstufe anhand von zukunftsrelevanten, lebensnahen Themen vor allem aus dem naturwissenschaftlich-technologischen Bereich. Im Anschluss an eine grundlegende Entwicklungsphase beginnt ab dem Schuljahr 2012/2013 die Praxisphase an den Modellschulen. So gehen die Schülerinnen und Schüler von sechs bayerischen Gymnasien z. B. Fragen nach der zukünftigen Mobilität, der Versorgung der Menschheit mit Lebensmitteln, Wasser oder Energie auf den Grund.

„Gerade als Bildungspolitiker ist mir immer bewusst, dass wir eine enorme Verpflichtung haben, unsere jungen Menschen fit für die Herausforderungen der Zukunft zu machen“, erläuterte der Kultusstaatssekretär, der zugleich Vorstandsvorsitzender der Stiftung Bildungspakt Bayern ist. Daher wird an den Modellschulen der naturwissenschaftliche Unterricht eines ganzen Schuljahres an einer zentralen zukunftsrelevanten Fragestellung ausgerichtet. Durch den fächerübergreifenden Fokus und eine handlungsorientierte Vorgehensweise wird die Problemlöse- und Selbstkompetenz der Schülerinnen und Schüler besonders gefordert. Mit Hilfe der neuartigen, zukunftsorientierten Fragestellung als Leitprinzip des Unterrichts entwickeln sie verantwortungsvolles Handeln und positive Einstellungen zu Risiken, Herausforderungen und Chancen der Zukunft.

Die bei HoriZONTec erarbeiteten Konzepte und Unterrichtsmodule werden ab dem Schuljahr 2012/13 in der Praxis erprobt, erweitert und gemeinsam mit der wissenschaftlichen Begleitung reflektiert. Damit möglichst viele Gymnasien von den Erfahrungen des Modellversuchs profitieren können, sollen die erfolgreich erprobten Unterrichtsbausteine im Anschluss an den Modellversuch für die Lehrplanarbeit in den naturwissenschaftlichen Fächern genutzt werden − mit dem Ziel, den Schülern die Attraktivität und die zukunftsorientierten Anwendungsmöglichkeiten der Naturwissenschaften erfahrbar zu machen.
„HoriZONTec leistet einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung des bayerischen Gymnasiums sowie zur MINT-Förderung, die mir ein besonderes Anliegen ist“, so Sibler abschließend.
Folgende Schulen nehmen mit ihren Zukunftsthemen am Modellversuch HoriZONTec teil:
- Asam-Gymnasium München („Die Stadt – Lebensraum der Zukunft“)
- Gymnasium Kirchheim b. München („Energetische 8samkeit“)
- Ludwig-Thoma-Gymnasium Prien („Mission to Mars“)
- Otto-Hahn-Gymnasium Marktredwitz („Nach uns die Sintflut?“)
- Rupprecht-Gymnasium München („SINNsorik – Wahrnehmen durch Sensoren“)
- Willstätter-Gymnasium Nürnberg („NutriVISION – Zukunft der Lebensmittel“)
Exklusivpartner des Modellversuchs sind die BMW Stiftung Herbert Quandt, Deloitte, Joachim Herz Stiftung, Schaeffler Holding GmbH & Co. KG, Siemens Stiftung und Stefan Quandt. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgt durch den Lehrstuhl von Prof. Dr. Manfred Prenzel (TUM School of Education, TU München).
Weitere Informationen
Stand: 5. Oktober 2012 / Fotos: Brigitta Erdödy