Ukraine-Krieg: Informationen für Helfer und Hilfsangebote für Flüchtlinge

Der Krieg in der Ukraine führt zu Unsicherheit, Angst und traumatischen Erlebnissen. Tausende Menschen befinden sich auf der Flucht aus ihrer Heimat und suchen Rat und Unterstützung. Hier haben wir die wesentlichen Informationen und Hilfsangebote zusammengestellt. Die Seite wird fortlaufend ergänzt. (Stand: 16.03.2022)
Antworten auf häufig gestellte Fragen
Wie kann ich helfen und unterstützen?
Es ist überwältigend, wie schnell und großzügig die Menschen in Bayern bereit sind, der Ukraine Hilfe zu leisten. Auch die Staatsregierung erreichen täglich Anfragen, wie man helfen kann. Hier ist aber eines wichtig: Geldspenden sind besser als Sachspenden. Denn sie helfen den Hilfsorganisationen und damit auch den Menschen vor Ort unmittelbar. Bei Sachspenden besteht nach wie vor die Problematik des Transports. Denn es kann aufgrund der Kampfhandlungen und der damit einhergehenden sehr unübersichtlichen Lage vor Ort nicht gänzlich sichergestellt werden, dass die Hilfslieferungen auch genau diejenigen erreichen, die sie erreichen sollen.
Deshalb bitten alle Behörden und großen Hilfsorganisationen darum, ihnen keine Sachspenden, sondern Geldspenden für die Ukraine oder die Nachbarländer zukommen zu lassen.
Gespendet werden kann z. B. an die Aktion Deutschland hilft.
Genauere Informationen zu Geld- und Sachspenden und weitere Hilfeleistungen finden Sie unter: www.ukraine-hilfe.bayern.de
Welche schulischen Unterstützungsangebote gibt es?
Der Ukraine-Konflikt und seine Auswirkungen bewegt die Menschen in der ganzen Welt und beschäftigt natürlich auch die bayerischen Schülerinnen und Schüler. Unsere Lehrkräfte fangen sie mit ihren Fragen und Ängsten auf und sind wichtige Ansprechpartner und Vertrauenspersonen. Sie sind Profis und bestens dafür ausgebildet, mit pädagogischem Gespür auch auf das aktuelle Zeitgeschehen im Unterricht eingehen zu können. Das ist wichtig, denn gerade bei einschneidenden Ereignissen besteht das große und verständliche Interesse, das was Kinder und Jugendliche aus den Medien (TV, Print, soziale Medien etc.) erfahren, zu besprechen und damit auch ein Stück weit zu verarbeiten. Hier ist es oftmals wichtig, einfach zuzuhören und den Raum zu geben, im geschützten Klassenverbund über das eigene Empfinden sprechen zu können. Entscheidend ist, dass man behutsam und altersgerecht auf die Sorgen reagiert und so auch Ängste nehmen kann. Die Lehrkräfte behandeln daher die Thematik des Ukraine-Konflikts im Unterricht pädagogisch und didaktisch umsichtig im Rahmen ihres Bildungsauftrags. Auch wegen der vielfältigen Erfahrungen mit der Flüchtlingsbewegung sind die Lehrkräfte auf etwaige zu erwartende kritische Situationen vorbereitet.
Unterstützungsangebote
Das Kriseninterventions- und -bewältigungsteam bayerischer Schulpsychologinnen und Schulpsychologen (KIBBS) hat ein Informationsschreiben mit Empfehlungen erstellt, wie die Schulfamilie mit der schwierigen aktuellen Situation bezüglich des Ukraine-Kriegs umgehen kann. Angegeben sind verschiedene Ansprechpartner für Schülerinnen, Schüler, Lehrkräfte und Eltern mit entsprechenden Telefonnummern sowie hilfreiche Links. Im Allgemeinen stehen die Schulpsychologinnen und Schulpsychologen sowie die Beratungslehrkräfte an den Schulen und an den Staatlichen Schulberatungsstellen als Unterstützungssystem zur Verfügung. Zum Informationsschreiben geht es hier.
Die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit (BLZ) hat eine aktuelle historisch-politische Analyse zum Hintergrund des Ukraine-Kriegs von Prof. Dr. Klaus Gestwa online bereitgestellt und erarbeitet Angebote in ihrer Reihe „Zeit für Politik“.
Das Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB) stellt auf den Online-Plattformen www.historisches-forum.bayern.de und www.politischebildung.schule.bayern.de laufend aktualisierte Linklisten zu hochwertigen deutschsprachigen Online-Ressourcen zum Thema „Krieg in der Ukraine“ bereit. Zudem erhalten Lehrkräfte hier auch Hilfen (u. a. Ansprechpartner, Unterrichtsmaterial und Literaturhinweis) für die Auseinandersetzung mit dem Thema Flucht im Unterricht sowie die Integration von jungen Flüchtlingen und Asylbewerbern an den Schulen. Informationen zu Spracherwerb und DaZ und Informationen zum Thema Zuwanderung stehen ebenfalls zur Verfügung. Ganztagsschulen können hier Unterstützung finden.
Die Akademie für Lehrerfortbildung und Personalentwicklung (ALP) Dillingen bietet einen ca. 45-minütigen Online-Selbstlernkurs (Lehrgangsnummer: 102/678E) für Lehrkräfte an, der kompakt aktuelle Informationen und Materialien zum Krieg in der Ukraine zur Verfügung stellt. Zudem stehen den Lehrkräften Grundlagen-Informationen zum Thema Traumatisierung und zu praxisnahen Methoden im Umgang frei zur Verfügung. Informationen zu Spracherwerb und DaZ finde sich hier. Des Weiteren bietet die ALP eSessions zu folgenden Themen an:
- „Wie Kinder und Jugendliche mit den Bildern vom Krieg umgehen“ (Lehrgangsnummer: 102/S0324 bzw. 102/S0281))
- „Krieg in der Ukraine: Prävention von und Intervention bei diskriminierenden Vorfällen im Schulleben“ (Lehrgangsnummer: 102/686)
- „Informationsveranstaltung für Deutschlehrkräfte am Gymnasium zum (außer-)unterrichtlichen Umgang mit ukrainischen Flüchtlingen“ (Lehrgangsnummer: 102/690E)
- „Ukraine – ein historischer Überblick zur Einordnung der aktuellen Lage“ (Lehrgangsnummer: 102/698E)
- „Pädagogischer Umgang mit durch Krieg und Flucht traumatisierten Kindern und jungen Menschen“ (schulartspezifische Lehrgangsnummern, vgl. Flyer)
Geplant sind weitere eSessions in absehbarer Zeit.
Für die jüngere Generation war der Krieg bisher ein geschichtliches Ereignis, das sie aus Geschichtsbüchern oder durch Erzählungen nder Urgroßeltern kannten. Hier finden sich Materialien zum Thema „Krieg im Alltag thematisieren“.
Im Bereich der Grund- und Mittelschulen sind die Beraterinnen und Berater Migration an den Staatlichen Schulämtern qualifizierte und bewährte Ansprechpartner für Fragen zur Beschulung von Schülerinnen und Schülern mit Migrations- oder Fluchthintergrund. Sie unterstützen Grund- und Mittelschullehrkräfte bei der Umsetzung von qualitativ hochwertigen Deutschfördermaßnahmen sowie bei der interkulturellen Erziehung und tragen dazu bei, die interkulturellen Kompetenzen von Lehrkräften zu stärken und damit die Integration der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund zu fördern.
Welche Möglichkeiten gibt es für geflüchtete Kinder und Jugendliche, die Schule zu besuchen?
Oberstes Ziel ist es, den aus der Ukraine geflüchteten Kindern und Jugendlichen so rasch wie möglich nach ihrer Ankunft in Bayern die Möglichkeit zum Schulbesuch zu eröffnen. Auch wenn die gesetzliche Schulpflicht erst nach drei Monaten einsetzt, gibt es für die Kinder und Jugendlichen bereits vorher die Möglichkeit, ein schulisches Angebot zu besuchen, entweder in Form von „pädagogischen Willkommensgruppen“, besonderen Klassen oder Unterrichtsgruppen (z.B. Deutschklassen) oder im Regelunterricht. Die „Pädagogischen Willkommensgruppen“ werden speziell auf die Situation von geflüchteten Kindern und Jugendlichen ausgerichtet. Hierzu werden in Kürze die Schulen, die Schulaufsicht und die Öffentlichkeit informiert. Neben diesem neuen passgenauen Angebot besteht die Möglichkeit der Aufnahme in reguläre schulische Bildungsgänge. Zu den geltenden Aufnahmevoraussetzungen und -verfahren können die jeweiligen Schulen oder die Staatliche Schulberatung in Bayern Auskunft geben. Für die reguläre Aufnahme an einer sog. Wahlschule (Realschule, Gymnasium, Wirtschaftsschule, Fach- und Berufsoberschule, Berufsfachschule, Fachschule, Fachakademie) sind in der Regel Deutschkenntnisse erforderlich.