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8 www.didacta-magazin.de 1/2016

ren Unterricht ein. Das ist nicht nur

der Spitzenwert in Deutschland,

das ist auch international deutlich

über dem Durchschnitt. Die posi-

tive Bewertung der technischen

Rahmenbedingungen durch die

bayerischen Lehrkräfte – übrigens

auch die große Zufriedenheit mit

der technischen Betreuung dieser

Systeme vor Ort – ist eine Grund-

voraussetzung für den Einsatz di-

gitaler Medien i

m Unterricht. Dass

sich die Lehrer über die bereits

gegebene hinaus noch mehr Un-

terstützung wünschen, ist durch-

aus positiv zu sehen. Das doku-

mentiert ihre große Bereitschaft

und Offenheit für den Einsatz der

digitalen Technik. Diese Offenheit

wollen wir aufgreifen und wei-

ter fördern.

Wir wollen zukünftig

verstärkt digitale Medien in der

Lehrerausbildung verankern und

auch in der Lehrerfortbildung neue

Akzente zum Einsatz digitaler Me-

dien und bei der IT-Kompetenz der

Lehrkräfte setzen. Sie sollen noch

stärker

medienpädagogische

Unterstützung vor Ort erfahren.

Mit der Austauschplattform „teach

SHARE“ soll i

m Rahmen von

mebis das kollaborative Arbeiten

unterstützt werden.

Wie sieht es mit den Kompeten-

zen der Schüler aus? Computer-

nutzung im Unterricht führt ja

nicht automatisch zu besseren

Kompetenzen bei den Schülern.

Es ist wichtig, dass digitale Medi-

en nicht nur Inhalt und Thema i

m

Bildungsprozess sind, sondern als

Werkzeug und Medium i

m Unter-

richt – didaktisch sinnvoll einge-

setzt – einen echten

Mehrwert

darstellen können. Eine Grundlage

hat Bayern dadurch geschaffen,

dass

Medienbildung als fächer-

übergreifendes Bildungsziel in al-

len Lehrplänen verankert wurde.

Medienerziehung und -pädagogik

sind wichtige Inhalte in der Leh-

reraus- und fortbildung. Rund zehn

Prozent aller Fortbildungsveran-

staltungen widmen sich Fragen di-

gitalen Lehrens und Lernens. An-

gebote wie mebis, „lernreich 2.0“,

„Unterricht digital“ oder die MiB

leisten ihren eigenen,

wertvollen

Beitrag!

Welche Chancen sehen Sie im

digitalen Lernen?

Die Digitalisierung hat das Ler-

nen auf den Kopf gestellt –

in einem positiven Sinn! Schulen

entwickeln sich durch Formen

digitaler Bildung weiter. Deren

Werkzeuge bieten vielfältige Mög-

lichkeiten, zeitgemäß zu lehren

und zu lernen. Ich denke dabei an

die Chancen, die digitales Lernen

für die individuelle Förderung von

Schülerinnen und Schülern eröff-

net. In digitalen Lernumgebungen

werden Informationen multimedial

veranschaulicht und interaktiv auf-

bereitet. Das kommt der Motivati-

on vieler Kinder und Jugendlicher

entgegen, deren Alltag heute we-

sentlich davon geprägt ist. Da gilt

es die Schülerinnen und Schüler

abzuholen. Am Lernprozess Be-

teiligte können außerdem zum

Beispiel in virtuellen Arbeitsräu-

men gemeinsam und gleichzeitig

an einem Thema arbeiten, sich

darüber austauschen und i

m Team

zu einer Lösung gelangen. In der

Konsequenz heißt das: Lernorte

und Lernzeiten werden i

mmer

e-

xibler und individueller gestaltbar.

Digitale Bildung wird in unserer

medial geprägten Kultur letztend-

lich auch zu einem Schlüssel zu

lebenslangem Lernen. Und aktuell

sind digitale Lernformen auch ein

Baustein bei der Integration von

Flüchtlingen.

Bayern baut also auch bei der Integration von Flüchtlingen auf den Einsatz digitaler Medien? Digitale Medien werden bereits i m Rahmen der Online-Angebote der Akademie für Lehrerfortbil- dung und Personalführung in Dil- lingen erfolgreich als Informations- quelle für Lehrkräfte eingesetzt. Für den Flüchtlingsunterricht werden Kurse auf Basis digitaler Medien vorbereitet: sogenannte Blended-Learning-Konzepte für Lehrkräfte, also Fortbildungsange- bote sowohl mit Online-Elemen- ten als auch mit Präsenzphasen.

Darüber hinaus werden digitale

Angebote in Kursen des Bayeri-

schen Sozial

ministeriums, des

Bundesamts für

Migration und

Flüchtlinge und der Regionaldirek-

tion Bayern der Bundesagentur für

Arbeit eingesetzt. Dazu kommen

Angebote wie Apps von Verlagen

oder Bildungsträgern wie des

Deutschen Volkshochschulver-

bandes, die in erster Linie den

Spracherwerb unterstützen.

Wir

prüfen derzeit,

welche davon als

Ergänzung auch für den Einsatz

i

m Unterricht geeignet sind.

Digitale Medien

bieten neue

Chancen, um

Schüler indivi-

duell zu fördern.

Foto:

© wavebreakmedia / Shutterstock.com